In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben sich die Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland drastisch verringert. Die Krise nimmt dramatische Züge an.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden lediglich 135.200 Wohnungen genehmigt, was einem beeindruckenden Rückgang von 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Monat Juni allein verzeichnete 21.800 bewilligte Wohnungen, 28,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
„Was wir seit Monaten voraussagen, ist nun eingetroffen. Die Krise verschärft sich in allen Bereichen. Wenn nicht ganz schnell zielgerichtete Förderprogramme und Investitionsanreize kommen, fahren wir mit Vollgas vor die Wand“, hadert Herrmann Schulte-Hiltrop, Hauptgeschäftsführer der BAUVERBÄNDE.NRW.
Diese alarmierende Entwicklung im Neubau-Bereich zieht sich seit nunmehr sechs Monaten durch alle Gebäudearten. Insbesondere in neu geplanten Wohngebäuden sank die Zahl der Genehmigungen im besagten Halbjahr um fast 31 Prozent.
Einfamilienhäuser wurden stark getroffen und verzeichneten einen Rückgang um 35,4 Prozent. Zweifamilienhäuser hatten sogar einen Rückgang von über 53,4 Prozent zu verzeichnen. Selbst Mehrfamilienhäuser, die den Großteil der genehmigten Wohnungen ausmachen, sahen einen deutlichen Rückgang von einem Viertel.
Bundesbauministerin Klara Geywitz musste unlängst zugeben, dass das Ziel der Regierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, nicht erreicht wird. Im Gegenteil. Eine Vorhersage des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sagt voraus: Im Jahr 2024 könnten nur 177.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden, was nahe am historischen Tiefstand von 2009 liegt.
„Der Wohnungsmarkt steht vor ernsthaften Herausforderungen. Auf ihrer Klausurtagung in Meseberg muss die Regierung nun endlich Fakten schaffen“, so Schulte-Hiltrop. „Die Bauwirtschaft kann die Konjunktur des Landes wieder auf Vordermann bringen.“ Dazu müsse man allerdings Anreize schaffen. Sowohl für die Unternehmen, wie auch für die große Schar der bauwilligen Privatpersonen im Land.
„Viele Vorschläge aus den Ampelparteien liegen auf dem Tisch. Es wäre schön, wenn die Streithähne in der Koalition daraus endlich einmal ein vernünftiges Programm erstellen, was wirklich weiterhilft“, diktiert Hermann Schulte-Hiltrop der Bundesregierung eine klare Forderung ins Aufgabenbuch.
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