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Die Lage im Wohnungsbau spitzt sich zu

Die Lage im Wohnungsbau wird immer dramatischer. Seit Sommer 2022 brechen die Auftragszahlen ein. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

„Mittlerweile ist es fünf nach Zwölf“, zeichnet auch Hermann Schulte-Hiltrop, Hauptgeschäftsführer der BAUVERBÄNDE.NRW ein düsteres Szenario. Seit Juli 2022 brechen die Auftragszahlen im Wohnungsbau immer weiter ein. Erschreckend dabei, mit welcher rasenden Geschwindigkeit sich die Talfahrt von Monat zu Monat verschärft.

Die jeweiligen Veränderungsraten im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres liegen im zweistelligen Negativbereich. Und eine Trendumkehr ist kurzfristig nicht in Sicht. Im Vergleich zum November 2022 fehlen kumulativ 20.000 genehmigte Wohneinheiten. Doch was sind die Gründe für den Einbruch der Zahlen?

 

Bauen ist kaum noch finanzierbar

„Ganz einfach. In der jetzigen Situation kann sich keiner mehr das Bauen leisten“, bringt es Schulte-Hiltrop auf den Punkt. „Zu diesen Konditionen wird es für Private genauso wie für Investoren uninteressant. Es ist schlichtweg nicht mehr rechenbar.“

Schuld daran sind die extrem hohen Zinsen, die sich seit März 2022 mehr als verdoppelt haben. Auch der explosionsartige Anstieg der Baukosten tut sein Übriges dazu. Laut den Daten der ARGE für zeitgemäßes Bauen in Kiel lagen in deutschen Großstädten die Baukosten pro Quadratmeter bei durchschnittlich 3.976 Euro. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor waren es noch 1.000 Euro (!) weniger.

Hinzu kommen noch die Grundstückskosten mit durchschnittlich 882 Euro pro Quadratmeter. Laut Berechnungen der Immobilienwirtschaft ergäbe sich so ein Mietpreis von etwa 20 Euro pro Quadratmeter.

„Das ist natürlich komplett unrealistisch“, zeigt Hermann Schulte-Hiltrop das Desaster in all seinen Facetten auf. Auch das neu aufgelegte Förderprogramm der Bundesregierung, welches ab März 2023 an den Start geht, bringt hier keine Verbesserung.

 

Förderprogramm geht am Ziel vorbei

Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. 750 Millionen Euro werden auf das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ und 350 Millionen Euro auf die „Wohneigentumsförderung für Familien“ entfallen.

Allerdings ist die Förderung an den EH40-Standard gekoppelt. Der besagt, dass ein Gebäude nur 40 Prozent der Energie verbrauchen darf, die ein gesetzlich definiertes Standardhaus benötigt. Zusätzlich wird das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG) eingefordert. Die Folge: Auch hier erhöhen sich die Baukosten nochmals drastisch.

Darüber hinaus ist die Fördersumme des Bundes lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Allein in Nordrhein-Westfalen plant Ministerin Ina Scharrenbach mit einer eigenen Förderung in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.

„Diese Konstellation konterkariert das Ziel der Bundesregierung - preiswerten Wohnraum zu schaffen - nachhaltig.“, rechnet Schulte-Hiltrop vor. „Von der ausgegebenen Marschroute der jährlich 400.000 neuen Wohneinheiten werden wir Lichtjahre entfernt sein. Die darin enthaltenen 100.000 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau sind ebenfalls illusorisch.“

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