Sechs Bauunternehmer aus Ahaus und Borken sind nach vier Wochen Praktikum restlos begeistert von den jungen Leuten aus Afrika.
Der Fachkräftemangel hat längst auch das Baugewerbe in Nordrhein-Westfalen längst erreicht. Viele Unternehmer suchen verzweifelt nach Nachwuchskräften, finden aber vor Ort nicht genügend Kandidaten. „Wir hatten im letzten Jahr nicht eine einzige Bewerbung für einen Ausbildungsplatz“, macht Lars Dönnebrink, Geschäftsführer der Rheder Klinker- und Fassadenbau (RKF) klar.
Gemeinsam mit seinem Mitgeschäftsführer Marco Weeverink und noch fünf anderen Betrieben aus dem Münsterland ging Dönnebrink deswegen jetzt ganz neue Wege. Für insgesamt vier Wochen absolvierten sechs junge Männer aus Mosambik ein betriebliches Praktikum auf den Baustellen, in der Berufsschule und im bbs in Ahaus.
„Auf einer Innungsversammlung wurde das Projekt der BAUVERBÄNDE.NRW vorgestellt. Das war interessant für uns und deswegen sind wir mit aufgesprungen“, so Dönnebrink. Nun sind die vier Wochen von Cleyton Arroz da Silveira Reino um und Dönnebrink hat eine klare Meinung dazu: „Es hat sich gelohnt. Er muss wiederkommen!“
So sieht es auch Christoph Bottstege von der Schweers GmbH und Co. KG. „Unser Valdir (Gongalves Dias Duarte) hat sich bei uns wirklich gut geschlagen“, so der Vorarbeiter. „Er war jeden Tag top motiviert und war immer überpünktlich.“ Gleichzeitig ist dem Bau-Routinier auch noch ein ganz wichtiger Fakt aufgefallen: „Der Valdir hat sehr großes Interesse gezeigt. Das haben wir heutzutage bei den Jugendlichen nicht sehr oft.“
Einen Fakt, den auch Alexander Robers sehr zu schätzen weiß. „Wir suchen ja nicht nur einfach Arbeitskräfte, sondern wollen die jungen Leute zu Fachkräften entwickeln“, erklärt der Mitarbeiter der Gebrüder Brun Bauunternehmung in Heiden. Den haben sie mit Benedito Antinio Arfaer, ihrem Praktikanten, ganz sicher gefunden.
Und das, obwohl die sprachliche Hürde, in Mosambik wird portugiesisch gesprochen, manchmal schon recht hoch war. Auf der Baustelle könne man vieles zeigen. „Da muss man nicht immer reden.“
Neben der beruflichen Komponente haben sich die sechs Bauunternehmer, zu denen auch noch die Bogenstahl Bauunternehmen GmbH mit dem Praktikanten Agostinho Rava Samuel Jasse, die Hilbring & Nienhaus Bau GmbH mit Lucas Chipa Wilissone und die Heinrich Temmink GmbH & Co. KG mit Zein Osni Mamade Goncealves gehörten, auch privat um ihre Praktikanten gekümmert.
So standen etwa gemeinsame Besuche des Mönchengladbacher Fußballstadions oder eines Gelsenkirchener Eventparks auf dem Programm.
„Und auch hier hat man die Veränderung klar bemerkt. Am Anfang waren sie noch sehr reserviert.“, verdeutlicht Robers. „Nach drei Wochen war das ganz anders. Da waren sie viel offener und haben sich deutlich mehr zugetraut.“
Nach Ende des vierwöchigen Praktikums geht es nun aber wieder zurück in die afrikanische Heimat. Allerdings arbeiten die BAUVERBÄNDE.NRW in Kooperation mit der deutschen Botschaft in Mosambik, der Ausländerbehörde und den Kreishandwerkerschaften schon am nächsten Ziel: einer Ausbildung im Handwerk.
Hintergrund:
Initiiert und organisiert wurde das Praktikantenprogramm durch das Goethe Zentrum in Mosambik, die BAUVERBÄNDE.NRW und der Kreishandwerkerschaft Borken. Das Goethe Zentrum kooperiert im Rahmen der Initiative PASCH „Schulen: Partner der Zukunft“ des Auswärtigen Amts mit einer technischen Berufsschule in Beira, die auch die Praktikanten besuchen. Die Schule wird durch die Initiative bei der Durchführung und Weiterentwicklung ihres Deutschunterrichts unterstützt. Derzeit können rund 140 Schülerinnen und Schüler Deutschkurse an den Schulen besuchen. Sechs von ihnen konnten nun durch das Praktikumsprogramm wertvolle Erfahrungen sammeln und ihrem Ziel, eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren, ein großes Stück näher kommen.
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