Gruppenbild bei Ross Holzbau in Aldenhoven

Falsche Förderungen, zu viel Bürokratie und kaum Nachwuchs in den Startlöchern. Das ärgert auch Thomas Rachel, der für die CDU im Bundestag sitzt.

Die Hürden für die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind aktuell fast unüberwindbar. Davon machte sich Thomas Rachel, Bundestagsabgeordneter der CDU, im persönlichen Termin bei der Ross Dach und Holz GmbH in Freialdenhoven ein umfassendes Bild. Und konnte dabei sogar mit gewichtigen Lösungsansätzen dienen.

Das größte Problem der Branche sieht Geschäftsführer Herbert Ross aktuell bei den hohen Preisen, die fürs Bauen aufgerufen werden. "Inflation und Ukraine-Krieg haben ihr Nötiges hinzugetan. Aber es sind vor allem die Materialpreise, die uns zu schaffen machen." Das führt dazu, das kaum noch gebaut wird. "Die Zahl der Neuanträge ist merklich zurückgegangen, viele genehmigte Anträge werden zurückgezogen", weiß Ross. Bestätigt bekommt er dies von Ralf Claßen, dem Bürgermeister der Gemeinde Aldenhoven. "Das haben wir im Rathaus deutlich zu spüren bekommen."

 

Förderanreize sind dringend notwendig

Um die Bautätigkeit wiederzubeleben, müssen dringend attraktive Anreize geschaffen werden. Das sei aktuell aber nicht der Fall, denn auch die Förderprogramme lassen extrem zu wünschen übrig. „Die mangelnden Förderungen müssen schnellstens überarbeitet werden“, fordert Rachel. Die Union habe deswegen im Mai 2023 diverse Anträge in den Bundestag eingebracht, die nach der Sommerpause entschieden werden sollen. Ein Ansatz, um Bauen wieder attraktiv zu machen, ist dabei die sogenannte "degressive Abschreibung". Das ist eine Methode der Abschreibung von Vermögenswerten, bei der der Abschreibungsbetrag in den ersten Jahren höher ist und sich dann im Laufe der Zeit verringert.

Eine weitere Idee zur Neubauförderung ist es, die Grunderwerbsteuer abzusenken oder gar auszusetzen. Damit kann der private Ersterwerb einer Immobilie gefördert werden. Der Union schwebt dabei ein Freibetrag von 250.000 Euro pro Erwachsenem und 150.000 Euro pro Kind vor. "Das wäre schon eine sehr große Entlastung", verdeutlicht Rachel als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Kreises Düren.

 

ross work 01

Bürokratisches Monster besiegen

Die erhofft sich Firmenchef Ross auch und vor allem in Sachen Bürokratie. "Es wird immer propagiert, dass alles einfacher werden soll. Davon sind wir leider Lichtjahre entfernt", so der Unternehmer. "Im Gegenteil. Es wird alles immer komplizierter und vor allem aufwändiger. Durch den Vorschriftendschungel kann man sich nicht mehr durchwühlen. Der Papierkram frisst einfach viel zu viel Zeit."

Eine Ressource, die auf der Baustelle deutlich sinnvoller einzusetzen wäre. Oder aber bei der Akquise neuer Auszubildender. "Berufliche Bildung geht schon in der Schule los", hat Ross eine klare Meinung. Doch da sei man aktuell überhaupt nicht vertreten. "Wir müssen das Image des Handwerks in den Schulen deutlich aufpolieren", pflichtet ihm Rachel bei.

 

Mehr Praktika für Schülerinnen und Schüler

Auf Berufsbörsen und Ausbildungsmessen habe man zwar schon gute Erfahrungen damit gemacht, dass sich die Firmen direkt ihren potenziellen Lehrlingen präsentieren, verdeutlicht Aldenhovens Bürgermeister Claßen den aktuellen Erfolgsweg. "Aber da geht sicher noch mehr. Gesamtschulen und Gymnasien müssen hier deutlicher in den Fokus rücken." Zudem könnten Praktika eine große Hilfe werden, findet Rachel. "Wir müssen einfach Erlebnisräume für junge Menschen schaffen. Damit bekommen wir sie begeistert."

Der Betriebsbesuch von Thomas Rachel bei der Ross Dach und Holz GmbH kam im Rahmen der Kampagne „Baubetriebe briefen Abgeordnete“ zustande, den die BAUVERBÄNDE.NRW gemeinsam mit ihren fast 5000 Mitgliedsbetrieben initiiert haben. Landesweit haben bereits mehrere Bundestagsabgeordnete auf die Aktion reagiert und betroffene Betriebe besucht. „Diese Art der Kommunikation halte ich für sehr zielführend, da wir direkt von den Betroffenen die Sorgen und Nöte geschildert bekommen“, unterstreicht auch Thomas Rachel.  

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