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Meldungen

Azubizahlen im Baugewerbe – Negativtrend verfestigt sich

Nachdem bis zum 30. September 2024 bereits ein Minus von 5,6 % bei den Azubizahlen gemessen wurde, hat sich diese Entwicklung im vierten Quartal noch weiter nach unten korrigiert: -5,8 % im Vergleich zum 31. Dezember 2023.

Dies geht aus den aktuellen Statistiken der SOKA-BAU hervor. Die Daten zeigen einen spürbaren Rückgang sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern. Der Rückgang in den neuen Bundesländern ist jedoch im mit 2,8 % deutlich moderater als der Rückgang in den neuen Bundesländern. Hier sind die Azubizahlen im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 6,4 % gesunken. Besonders stark betroffen war die Zahl der Lehrlinge in den alten Bundesländern im 3. Lehrjahr, deren Zahl um 8,6 % sank. Im Vergleich: „nur“ -1,9 % in den neuen Bundesländern.

 

7,3% weniger Ausbildungsbetriebe als im Vorjahr

Besorgniserregend ist insbesondere auch die rückläufige Zahl der Ausbildungsbetriebe. Im Vergleich zum Jahresende 2023 sind es rund 7,3% weniger. Betrachtet man nur die Zahlen in den alten Bundesländern sind es sogar 7,6% weniger. Diese Zahl spiegelt ebenfalls den Rückgang in NRW wieder.

 

Deutliche Unterschiede zwischen den Gewerken

Am stärksten schlägt sich der Rückgang der Ausbildungsverhältnisse weiterhin im Bereich Hochbau mit insgesamt -13,3 % nieder. Betrachtet man die Gewerke einzeln, fallen insbesondere die „Maurer“ ins Gewicht: -15,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Betrachtet man ausschließlich die Zahlen in NRW, spiegeln sich diese Zahlen ebenfalls wider: 14,5% weniger Azubis im Hochbau. Ins erste Jahr der Maurerausbildung sind in NRW in diesem Jahr sogar insgesamt 21 % weniger Auszubildende gestartet.

Im Bereich Ausbau sind die Veränderungen sehr heterogen. Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Zimmerergewerk blieb relativ konstant und stellt wie bereits im letzten Jahr das ausbildungsstärkste Gewerk dar – sowohl im gesamten Bundesgebiet mit 1,8 % als auch in NRW mit „nur“ 1,5 % Rückgang. Einen starken Rückgang muss hingegen das Stuckateurgewerk mit bundesweit -10,2 % und NRW-weit -12,8 % verzeichnen.

Im Bereich Tiefbau fällt der Rückgang mit 4,9 % bundesweit moderater aus. Jedoch muss auch der Straßenbau insgesamt 6,2 % weniger Ausbildungsverhältnisse verzeichnen. In NRW schlägt der Rückgang der Ausbildungsverhältnisse im gesamten Tiefbau mit -4,7 % zu Buche, im Straßenbau sind es sogar -9,5 %. Die Zahl der Auszubildenden zum Tiefbaufacharbeiter sind hingegen „nur“ um 1 % zurückgegangen.

 

Starker Rückgang der Azubis um 3. Lehrjahr

Betrachtet man die Lehrjahre in den Gewerken gesondert, ist festzustellen, dass der Rückgang der Ausbildungsverhältnisse insbesondere im 3. Lehrjahr signifikant zunimmt. Der Rückgang der Stuckateur Azubis in NRW ist beispielsweise mit jeweils rund 20 % auf das zweite und dritte Ausbildungsjahr zurückzuführen, im ersten Lehrjahr war der Rückgang der Azubizahlen mit 2,1 % relativ moderat. Bundesweit legte die Zahl der Stuckateur-Azubis im 1. Lehrjahr mit 3,7% erfreulicherweise sogar zu.

Diese Entwicklung verdeutlicht einmal mehr die Gefahr eines enormen Fachkräftemangels in der nahen Zukunft. Angesichts der Tatsache, dass im nächsten Jahrzehnt rund 200.000 Fach- und Arbeitskräfte altersbedingt die Branche verlassen werden, sind die rückläufigen Zahlen sowohl bei den Auszubildenden als auch bei den Ausbildungsbetrieben einmal mehr besorgniserregend.

Wir möchten alle Betriebe ermutigen, weiterhin zu versuchen, junge Menschen von einer Ausbildung im Baugewerbe zu überzeugen und in ihre Nachwuchskräfte zu investieren. Welche Vorteile das Ausbilden für Sie als Betrieb hat, erfahren Sie hier.

Die vollständige Berufsgruppenstatistik der SOKA-BAU erhalten Sie hier.