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Erfolgreiche Informationsveranstaltung zur Ausbildungsmigration im Baugewerbe
Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften im Baugewerbe ist ungebrochen – daher ist es nicht verwunderlich, dass das Interesse an internationaler Ausbildungsmigration wächst. Das zeigte die erfolgreiche Informationsveranstaltung, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und BAUVERBÄNDE NRW e. V. (BV NRW) organisiert wurde.
Im Fokus standen die ausschließlich positiven Erfahrungen der Unternehmer mit äthiopischen und mosambikanischen Azubis, die über die BV NRW vermittelt wurden, sowie das gemeinsame Projekt von der GIZ und BV NRW - das Global Skills Partnership Ghana-Senegal-Germany, welches durch die EU Migration Partnership Facility und der Bertelsmann Stiftung gefördert wird. Das vorrangige Ziel dieses Projekts ist es, talentierten Nachwuchskräften aus Ghana und dem Senegal die Möglichkeit zu bieten, eine handwerkliche Ausbildung im deutschen Baugewerbe aufzunehmen um auf diesem Wege mittel- und langfristig dem Mangel an Arbeitskräften in Unternehmen entgegenzuwirken.
Mehr als 30 Teilnehmer, darunter zahlreiche Unternehmer sowie Vertreter der Kreishandwerkerschaften, nahmen an der Veranstaltung teil. Besonders erfreulich: Die bisherigen Vermittlungen aus ähnlichen Projekten zeigen eine beeindruckende Erfolgsquote. "Wir konnten bereits 11 Mosambikaner und 33 Äthiopier an interessierte Betriebe vermitteln – und das ohne Abbrüche, weder von Seiten der Unternehmen noch der Azubis", betonte Heinz G. Rittmann, stellvertretender Geschäftsführer der BAUVERBÄNDE NRW. Die hohe Nachfrage spricht für sich: "Wir haben bereits 18 Voranmeldungen für 2025, obwohl wir das Projekt noch gar nicht offensiv beworben haben." Ein weiteres Highlight: Auch weibliche Azubis wurden erfolgreich integriert.
Begeisterung aus der Praxis
Besonders aufschlussreich waren die Erfahrungsberichte von Unternehmern, die bereits internationale Auszubildende beschäftigen. Udo Kauth von der Firma Höhler GmbH & Co. KG, die aktuell zwei äthiopische Azubis im Team hat, lobte die hohe Motivation der jungen Fachkräfte: „Warum sind sie oft 25 bis 28 Jahre alt? Weil sie bereits akademische oder praktische Vorkenntnisse im Bauwesen haben und sich bewusst für diese Chance entscheiden." Seine Begeisterung war deutlich spürbar: „Aus breiter Brust und mit vollem Herzen: Das macht Spaß mit den beiden!“
Auch Christoph Wegener (J. Wegener Bauunternehmen GmbH & Co KG),der drei äthiopische Auszubildende beschäftigt, unterstrich die Zuverlässigkeit der Vermittlungsstrukturen: „Für mich war es entscheidend, einen seriösen Ansprechpartner zu haben – und genau das bieten GIZ und die Bauverbände NRW.“ Besonders beeindruckend empfand Johannes Trippe, von der Franz Trippe GmbH, dass die Einstellungsgespräche komplett auf Deutsch geführt wurden. Möglich macht dies der verpflichtende Sprachkurs auf B1-Niveau, der bereits vor der Ankunft in Deutschland absolviert wird. Die Interessenten beweisen dadurch bereits im Vorfeld Motivation und Durchhaltevermögen.
Persönliche Einblicke und Motivation
Ein spannender Moment des Abends war der Erfahrungsbericht von Negasa Hirko, einem äthiopischen Auszubildenden des Unternehmens Stratiebo A. Bogatzki & Sohn. Er sprach offen über seine Erlebnisse – von kleinen kulturellen Unterschieden bis hin zu seinen Erfolgen im Betrieb. Seine Geschichte unterstrich eindrucksvoll, welche Chancen sich durch die internationale Ausbildungsmigration ergeben. Zum Abschluss der Veranstaltung warb Leif Puschmann, Projektleiter des GSP-Projekts für die GIZ, dafür, dass weitere Unternehmen ab Sommer senegalesische oder ghanaische Azubis aufnehmen. Er machte deutlich: „Diese Interessenten bringen Baustellenerfahrung mit und investieren monatelang in Sprachkurse – ohne Bezahlung. Ihr Einsatz und ihre Motivation sind enorm.“
Auch die Frage der sozialen Absicherung wurde thematisiert. Thomas Knieper von der Signal Iduna sicherte eine schnelle und unkomplizierte Bearbeitung der Versicherungsprozesse zu, um den Start für Azubis und Betriebe so einfach wie möglich zu gestalten.
Mit vielen positiven Eindrücken und neuen Impulsen endete der Abend. Das Interesse an der internationalen Ausbildungsmigration ist groß – und die bisherigen Erfolge zeigen, dass sich der Einsatz lohnt.
Falls auch Ihr Unternehmen von engagierten internationalen Azubis profitieren möchte, melden Sie sich gerne bei Frau Jansen unter
jansen@bauverbaende.nrw oder 0211/9142914