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Global Skills Partnership: Ausbildungspartnerschaft im Bauwesen

Im Rahmen des GSP-Projekts (Global Skills Partnership) kooperieren die BAUVERBÄNDE NRW e. V. mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit gGmbH), um legale und faire Migrationswege aus Ghana und Senegal in das deutsche Baugewerbe zu identifizieren und zu institutionalisieren. Dieses Projekt wird von der Europäischen Union (Migration Partnership Facility) und der Bertelsmann Stiftung finanziert.

Brückenbauer zwischen Praxis und Projekt

Die BAUVERBÄNDE NRW e. V. bringen ihre Erfahrung aus dem Poolansatz in das Projekt ein, welcher ein System zur Vermittlung deutschsprechender Azubis aus Drittstaaten darstellt. In beratender und vermittelnder Funktion begleiten sie die Umsetzung des GSP-Projekts mit engem Bezug zur Baupraxis. Durch ihr breites Netzwerk an Bauunternehmen leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Platzierung der künftigen Auszubildenden und stärken die Verankerung des Projekts in der Branche.

Drei Wege zur Fachkraft: Modellvielfalt für bedarfsgerechte Migration

Das Projekt verfolgt einen differenzierten Ansatz, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und bedarfsgerecht auf die Marktanforderungen zu reagieren. Drei Modelle stehen dabei im Mittelpunkt:

1. Ausbildungsmigration mit Vorbereitung im Herkunftsland:
Junge Menschen aus Ghana und Senegal absolvieren zunächst intensive Sprachkurse mit dem Ziel, das Niveau B1 zu erreichen. Nach erfolgreicher Sprachprüfung erfolgt das Matching für eine Ausbildung mit interessierten Mitgliedsbetrieben, wo die Teilnehmenden eine reguläre duale Ausbildung im Baugewerbe aufnehmen. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung in einem Bauberuf dürfen sie als Facharbeiter in Deutschland gewerblich tätig werden.

2. Technische Trainings mit zwei Perspektiven:
In Ghana und Senegal werden ergänzende technische Schulungen durchgeführt, die entweder auf einen späteren Ausbildungsstart in Deutschland vorbereiten oder zur fachlichen Qualifizierung jener beitragen, die dauerhaft in ihrer Heimat arbeiten möchten. In beiden Fällen wird wertvolles Fachwissen vermittelt, das praxisnah und an deutschen Standards orientiert ist.

3. Fachkräftemigration für Berufserfahrene:
Ein drittes Modell richtet sich an Personen mit beruflicher Vorerfahrung im Bauwesen. Auf Basis des novellierten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes werden berufserfahrene Fachkräfte gezielt identifiziert und auf ihrem Weg in den entsprechenden deutschen Referenzberuf begleitet – bei Bedarf durch vorbereitende Qualifizierungen und fachliche Trainings. Hierbei handelt es sich um ein gänzlich neues Modell für das Baugewerbe. Daher liegen bisher keinerlei Erfahrungen vor und niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt eine Aussage bezüglich Erfolg oder Misserfolg tätigen. Man sollte es aber zumindest ernsthaft versucht.

Ausbildung mit System und Perspektive

Ziel des Projekts ist es, praxisnahe Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote zu schaffen, die sowohl den Fachkräftebedarf des deutschen Baugewerbes als auch die Entwicklungsperspektiven in den Partnerländern berücksichtigen. Darüber hinaus werden Teilnehmende durch Sprachkurse, interkulturelle Trainings und Beratung auf ihre persönliche und berufliche Zukunft vorbereitet – ob in Deutschland oder vor Ort.

Nachhaltigkeit durch Strukturaufbau

Ein wesentlicher Bestandteil der Partnerschaft ist der Aufbau tragfähiger Bildungsstrukturen in den Herkunftsländern. Dafür werden in Ghana und Senegal Curricula modernisiert, Ausbilderinnen und Ausbilder qualifiziert und Ausbildungszentren technisch ausgestattet. So entsteht ein Beitrag zur nachhaltigen Fachkräfteentwicklung – nicht nur für die deutsche, sondern auch für die regionale Wirtschaft.

 

Aktuelle News zum Projekt

Meldungen

Dialog auf Augenhöhe: BAUVERBÄNDE.NRW im Austausch mit der Grünen-Spitze

Dr. Bernhard Baumann diskutierte mit NRW-Ministerin Mona Neubaur und Dr. Georg Kaiser zentrale Zukunftsthemen der Bauwirtschaft.

Am 24. und 25. Mai nahm Dr. Bernhard Baumann, Hauptgeschäftsführer der BAUVERBÄNDE.NRW, an der Landesdelegierten-Konferenz von Bündnis 90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen teil.

Im Rahmen der Veranstaltung traf er auf die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie auf Dr. Gregor Kaiser, MdL, Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit der Grünen-Landtagsfraktion und Staatssekretär Viktor Haase aus dem Verkehrsministerium.

 

Zentrale Themen der Bauwirtschaft im Fokus

In einem konstruktiven Austausch mit Ministerin Neubaur wurden zentrale Themen der Bauwirtschaft erörtert, darunter die Herausforderungen bei öffentlichen Ausschreibungen, die Notwendigkeit eines Sondervermögens für Infrastrukturprojekte und die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bausektor. Beide Seiten betonten die Bedeutung eines kontinuierlichen Dialogs, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Bauwirtschaft in NRW zu entwickeln.

Dr. Gregor Kaiser äußerte besonderes Interesse an einem vertieften Dialog über den Einsatz von Holz als nachhaltigem Baustoff und die Rolle des Zimmererhandwerks in der modernen Bauwirtschaft. Als Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit setzt er sich für eine multifunktionale Nutzung der Wälder ein, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Ein gemeinsamer Austausch zu diesen Themen ist in Planung, um die Potenziale des Holzbaus weiter zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen Politik und Bauwirtschaft zu stärken.

Die BAUVERBÄNDE.NRW begrüßen die Offenheit und das Interesse der politischen Entscheidungsträger und sehen den Dialog als wichtigen Schritt, um die Zukunft der Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu gestalten.

Noch Fragen ?

Ihre Ansprechpartner:

Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. Heinz G. Rittmann

Stv. Hauptgeschäftsführer

T.: 0211 - 914 290

Mail: rittmann@bauverbaende.nrw

Jakob Kleine-Kalmer

T.: 0231 - 94 11 80

Mail: kleine-kalmer@bauverbaende.nrw