Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder beraten heute (30. April 2020) über weitere Schritte im Umgang mit der Corona-Pandemie.
Im Vorfeld hierzu erklärt der Hauptgeschäftsführer der BAUVERBÄNDE.NRW, Hermann Schulte-Hiltrop in Düsseldorf:
„Zwar gelingt es den Bauunternehmen größtenteils noch, den Baustellenbetrieb trotz Corona-Pandemie aufrechtzuerhalten. Allerdings zeichnet sich auch für die Bauwirtschaft ein deutlicher Auftragsrückgang für das zweite Halbjahr ab“, erklärt Schulte-Hiltrop.
Eine verbandsinterne Blitzumfrage vor Ostern hat ergeben, dass gut 78 Prozent der teilnehmenden Betriebe durch die Corona-Virus-Pandemie negativ betroffen sind. 61 Prozent berichten von Verunsicherung der Kunden. Jeder Fünfte berichtete von Stornierungen von Aufträgen. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer beurteilen die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens sehr pessimistisch bzw. pessimistischer als noch zur Jahreswende.
„Die kurzfristigen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung - wie Soforthilfen und Bürgschaften - werden bald an ihre Grenzen stoßen. Die zweite Phase sollte deshalb ein umfassendes Konjunkturprogramm beinhalten, das einerseits die Binnennachfrage stabilisiert und andererseits die Investitionsbereitschaft reaktiviert. Bereits in der Finanzkrise 2008/2009 haben die Konjunkturpakete I und II wirksam kommunale Investitionsvorhaben gestützt. Bekanntlich bewirkt jede Erhöhung der Baunachfrage um einen Euro in vor- und nachgelagerten Sektoren ein gesamtwirtschaftliches Produktionswachstum von zwei bis drei Euro. Demnach wird unsere Branche als Stabilitätsanker der Wirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten“, so Schulte-Hiltrop.
Hermann Schulte-Hiltrop
Hauptgeschäftsführer BAUVERBÄNDE.NRW
(30. April 2020, los)
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